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Veranstaltungsankündigung

  • 081/24 2. Mai 2024 Veranstaltungsankündigung Universität eröffnet Pop-up-Store in der Oldenburger Innenstadt
    Vier Wochen Programm mit Ausstellungen, Vorträgen, Mitmachangeboten und vielem mehr
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    2. Mai 2024   081/24    Veranstaltungsankündigung

    Universität eröffnet Pop-up-Store in der Oldenburger Innenstadt

    Vier Wochen Programm mit Ausstellungen, Vorträgen, Mitmachangeboten und vielem mehr

    Oldenburg. Von heute an bis zum 30. Mai hat die Universität Oldenburg eine „Außenstelle“ in der Innenstadt: In einem Ladenlokal in der Haarenstraße 39 bietet sie anlässlich ihres 50. Geburtstags viele spannende Einblicke in das Forschen, Studieren und Arbeiten an der Uni. Geboten werden Experimente und Mitmachaktionen, Ausstellungen, Theaterabende, Vorträge und vieles mehr. Sämtliche Angebote des Pop-up-Store sind kostenfrei und können spontan besucht werden (mit Ausnahme der Theateraufführungen).

    „Uns als Universität in einem Laden direkt in der Innenstadt zu präsentieren, ist ein Novum für uns und eine ganz besondere Aktion in unserem Jubiläumsjahr. Sie ist Ausdruck dafür, dass sich Stadt und Universität immer enger verknüpfen und einen ‚Campus Oldenburg‘ schaffen, in dem städtische und universitäre Räume ineinander übergehen,“ erklärte Universitätspräsident Prof. Dr. Ralph Bruder.

    Der Pop-up-Store sei ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Forschung, Lehre und universitäres Leben aus den Räumen der Universität unmittelbar in die Stadtgesellschaft getragen werden können, betonte Prof. Dr. Ralf Grüttemeier, Vizepräsident für Forschung und Transfer, bei der Eröffnung des Pop-up-Stores. „Wir werden genau hinsehen, was gut ankommt und ob es Angebote gibt, die hier in der Innenstadt vielleicht häufiger zu finden sein sollten oder sogar verstetigt werden könnten“, so Grüttemeier.

    Erster Programmpunkt nach der Eröffnung ist die Ausstellung „Klimaneutralität unter der Lupe“ – sie wird auch am morgigen Freitag noch zu sehen sein. Anna Krämer, Klimaschutzmanagerin der Universität: „Wir haben uns das ambitionierte Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2030 klimaneutral zu sein. Bei dieser interaktiven Ausstellung erfahren die Besucherinnen und Besucher, wie es um den Klimaschutz an der Uni steht und welche Maßnahmen wir in Bereichen wie Energie, Mobilität oder Ökologie planen.“ Um Energie und Transformation geht es auch am Donnerstagnachmittag ab 16.15 Uhr im Vortrag von Dr. Alexander Dyck, Lehrender am C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität und Kommissarischer Leiter des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR). Er beschäftigt sich mit der Frage, welche Rolle Wasserstoff im künftigen Energiesystem spielen kann und lädt zur Diskussion ein.

    Am Samstag, 4. Mai, von 12.00 bis 18.00 Uhr stellen Forschende aus Neurowissenschaft, Hörforschung und Psychologie unter dem Titel „HiRn geschaut“ ihre Projekte aus den Bereichen Tinnitus, Einsamkeit, Depressionsbehandlung, Post-Covid-Syndrom, Hörforschung und Wissenschaftskommunikation vor. Interessierte können sich an Infoständen über die Projekte informieren, an Mitmachstationen neurologische Tests und Forschungsaufbauten ausprobieren oder ihre Einschätzung zu aktuellen Forschungsfragen abgeben. Kurzvorträge zu verschiedenen Themen runden das Programm ab.

    In der Folgewoche geht es ab Dienstag an insgesamt vier Tagen um die Geschichte(n) der Physik. Die Wissenschaftshistoriker Dr. Falk Rieß und Wolfgang Engels präsentieren Nachbauten historischer Apparaturen, die ihre ganz eigene Geschichte erzählen: vom wissenschaftlichen Suchen, Scheitern und Finden; von der Konkurrenz von Ideen und Menschen, die diese Ideen vehement vertreten haben, und von der in der Überlieferung oft vernachlässigten Kooperation zwischen Wissenschaftlern und Instrumentenmachern. Die Geräte wurden mit Unterstützung zahlreicher Studierender und der Werkstätten der Universität gebaut.

    Alle Termine und Öffnungszeiten des universitären Pop-up-Stores finden sich unter uol.de/50jahre/pop-up-store

    Die kreative Zwischennutzung des Ladengeschäfts wird von der Agentur RAUM AUF ZEIT ermöglicht.

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    Freuen sich über die Eröffnung des Pop-up-Stores: Klimaschutzmanagerin Anna Krämer, Vizepräsident Prof. Dr. Ralf Grüttemeier und Pressesprecherin Dr. Corinna Dahm-Brey. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Der Pop-up-Store der Universität befindet sich in der Haarenstraße 39 in der Oldenburger Innenstadt. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Waleria Nichelmann, Tel.: 0441/798-4299, E-Mail:

  • 079/24 29. April 2024 Veranstaltungsankündigung Für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben
    „Career Day“ an der Universität Oldenburg
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    29. April 2024   079/24    Veranstaltungsankündigung

    Für einen erfolgreichen Start ins Berufsleben

    „Career Day“ an der Universität Oldenburg

    Oldenburg. Vom Praktikum über Kontakte in die Arbeitswelt bis hin zum Berufseinstieg: Der Career Day der Universität Oldenburg unter dem Motto „Fach- und Führungskräfte für die Region gewinnen“ bietet Studierenden, Promovierenden sowie Absolvent*innen die Gelegenheit, mit regionalen und überregionalen Unternehmen und anderen Arbeitgebern in Kontakt zu kommen. Die Job- und Praktikumsmesse findet am Dienstag, 7. Mai, von 10.00 bis 15.00 Uhr im Hörsaalzentrum der Universität (Uhlhornsweg 86) statt. Die offizielle Begrüßung zum 14. Career Day erfolgt um 10.00 Uhr durch den Präsidenten der Universität, Prof. Dr. Ralph Bruder, und die Bürgermeisterin der Stadt Oldenburg, Christine Wolff.

    Unternehmen und Organisationen unterschiedlicher Branchen stellen sich auch in diesem Jahr vor. Wer die Jobmesse besucht, kann sich über potenzielle Arbeitgeber informieren, erste Kontakte mit Personalverantwortlichen knüpfen und Fachleute kennenlernen. Für den Austausch stehen 37 regionale und überregionale Institutionen bereit. Darüber hinaus können Interessierte bei verschiedenen Serviceeinrichtungen wie der Agentur für Arbeit, dem Gründungs- und Innovationszentrum der Universität und Students at Work | Campus Office Informationen zum Berufseinstieg, zur Existenzgründung und zum Arbeitsmarkt erhalten.

    Zusätzlich bietet der Career Day ein umfangreiches Rahmenprogramm. Impulsvorträge führen Interessierte in Themenbereiche wie Gehaltsverhandlungen, Unternehmensgründung oder Rechte und Pflichten im Praktikum ein. Zudem stellen verschiedene Unternehmen sich, ihre Arbeitsplätze und Tätigkeitsfelder in kurzen „Unternehmensimpulsen“ vor.

    Organisiert wird der Career Day von der Zentralen Studien- und Karriereberatung der Universität. Weitere Hinweise, darunter auch Tipps zur individuellen Vorbereitung für den Messebesuch, finden Interessierte unter:

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    Auch im vergangenen Jahr war der Career Day sehr gut besucht. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Laura Haak, E-Mail:

  • 076/24 25. April 2024 Veranstaltungsankündigung Wasserstoff – das Wundermittel der Energiewende?
    Hybrider Vortrag und Diskussion in der Oldenburger Innenstadt

    25. April 2024   076/24    Veranstaltungsankündigung

    Wasserstoff – das Wundermittel der Energiewende?

    Hybrider Vortrag und Diskussion in der Oldenburger Innenstadt

    Oldenburg. Welche Rolle kann Wasserstoff im künftigen Energiesystem spielen? Dieser Frage geht Dr. Alexander Dyck, Lehrender am C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg und Kommissarischer Leiter des Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR), am Donnerstag, 2. Mai, in der Oldenburger Innenstadt nach. Der Vortrag mit dem Titel „Wundermittel Wasserstoff – ein Baustein für die Energietransformation“ beginnt um 16.15 Uhr in der Haarenstraße 39. Im Anschluss diskutieren die Teilnehmenden, wie der Energieträger Wasserstoff in den Bereichen Mobilität, Industrie und Versorgung zu Nachhaltigkeit und Klimaschutz beitragen kann.

    Der Vortrag behandelt verfügbare und künftige Möglichkeiten für die Erzeugung und Anwendung von Wasserstoff. Dyck zeigt auf, wie der potentiell saubere und effiziente Energieträger zum Schlüssel für eine fossilfreie Energieversorgung werden kann.

    Die Veranstaltung ist Teil der Vortragsreihe „Blickwinkel“ des C3L – Center für lebenslanges Lernen der Universität Oldenburg. Im Sommersemester werden sechs Vorträge angeboten, die sich aktuellen gesellschaftlichen Herausforderungen widmen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Der Vortrag kann auch online verfolgt werden, kurz vor der Veranstaltung findet sich der Link unter:

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    Can Eroglu, Tel.: 0441/798-2276, E-Mail:

  • 075/24 24. April 2024 Veranstaltungsankündigung Bronzeskulpturen im Botanischen Garten
    Ausstellung der Bildhauerin Waltraud Hustermeier läuft noch bis Sommer 2025
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    24. April 2024   075/24    Veranstaltungsankündigung

    Bronzeskulpturen im Botanischen Garten

    Ausstellung der Bildhauerin Waltraud Hustermeier läuft noch bis Sommer 2025

    Oldenburg. Die Bronzeskulpturen-Ausstellung „Fauna trifft Flora“ der Münsteraner Bildhauerin Waltraud Hustermeier im Botanischen Garten der Universität Oldenburg (Philosophenweg 39/41) ist nun vollständig. Bereits seit Herbst vergangenen Jahres waren einige ihrer Skulpturen zu sehen, nun wurden auch die übrigen Werke aufgestellt. Es handelt sich dabei um meist lebensgroße Abbilder einheimischer Wildtiere wie verschiedener Eulenarten, Kreuzottern oder Kröten. Außerdem sind stark vergrößerte Insekten, Kaulquappen, Kürbisse sowie ein Minidrache zu bestaunen. Ein ausliegender Faltplan zeigt die Standorte der mehr als 30 Skulpturen, die manchmal offen, manchmal etwas versteckt aufgestellt sind. Die Ausstellung wird noch bis zum Sommer 2025 zu sehen sein. Die Öffnungszeiten des Gartens sind auf dessen Website vermerkt.

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    Eine Eulenskulptur, die Teil der Ausstellung im Botanischen Garten ist. Foto: Bernhard von Hagen / Botanischer Garten

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    Dr. Bernhard von Hagen, Tel.: 0441/798-6091, E-Mail:

  • 074/24 23. April 2024 Veranstaltungsankündigung Vortragsreihe „Alles eine Frage der Klasse?! Intersektionale und queerende Perspektiven in den Kunst- und visuellen Kulturwissenschaften“

    23. April 2024   074/24    Veranstaltungsankündigung

    Vortragsreihe „Alles eine Frage der Klasse?! Intersektionale und queerende Perspektiven in den Kunst- und visuellen Kulturwissenschaften“

    Oldenburg. Soziale Klasse und Klassenverhältnisse – um diese Themen dreht sich die Vortragsreihe „Alles eine Frage der Klasse?!“ des Instituts für Kunst und visuelle Kultur der Universität Oldenburg, die am Mittwoch, 24. April, beginnt. Ab 18.00 Uhr referiert Prof. Dr. Andrea Seier, Professorin für Kulturgeschichte audiovisueller Medien an der Universität Wien, in Raum A08-001 (Ammerländer Heerstraße 69) unter dem Titel „How the Other Half lives/looks“ über Klassenfragen und dokumentarische Ästhetik. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht notwendig.

    Die weiteren Vorträge der Reihe:

    15. Mai: „Das Jahr 1977 in Italien. Kunst und visuelle Kultur einer Bewegung von Bewegungen“, Prof. Dr. Jacopo Galimberti (IUAV Venedig)

    29. Mai: „Die tätowierten Damen, Aufbruch in die Moderne“, Manfred Kohrs (Tattoo-Collection-Kohrs / Institut für deutsche Tattoo-Geschichte e.V.)

    12. Juni: „Privilegiert oder marginalisiert? Klassenfragen und das Konzept der Jewish Whiteness, Annika Artmann (Ruhr-Universität Bochum) und Prof. Dr. Véronique Sina (Goethe-Universität Frankfurt)

    Im Rahmen der Reihe, die auch anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der als Reformuniversität gegründeten Institution stattfindet, befassen sich die Vortragenden auch damit, inwiefern die eigene wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Thema Klasse herkömmliche Narrative, Muster und Standards reproduziert, verfestigt oder gar verteidigt. Dazu diskutieren sie aktuelle Positionen aus den Kunst-, visuellen Kultur- und Medienwissenschaften, um eine neue Perspektive auf die Kategorie „Klasse“ zu gewinnen.

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    Prof. Dr. Friederike Nastold, Tel.: 0441/798-4918, E-Mail: ; Prof. Dr. Barbara Paul, Tel.: 0441/798-4920, E-Mail:

  • 073/24 19. April 2024 Veranstaltungsankündigung „Heimspiel Wissenschaft“ mit Sovanna Chhoeung lädt zum Gespräch über aktuelle Forschung ein
    Ingenieurin spricht in ihrem Heimatort Ganderkesee über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz auf hoher See

    19. April 2024   073/24    Veranstaltungsankündigung

    „Heimspiel Wissenschaft“ mit Sovanna Chhoeung lädt zum Gespräch über aktuelle Forschung ein

    Ingenieurin spricht in ihrem Heimatort Ganderkesee über die Bedeutung von Künstlicher Intelligenz auf hoher See

    Oldenburg. Wenn Schiffe auf den Meeren unterwegs sind, sind sie Wetter und Seegang ausgesetzt. Doch Rollen, plötzliche Beschleunigungen und ihre Folgen für die Menschen an Bord wie Seekrankheit, Übelkeit und Stolpern lassen sich vermeiden. Wie genau lassen sich solche Schiffsbewegungen vorhersehen, und welche Rolle spielt Künstliche Intelligenz (KI) bei der Prognose? Sovanna Chhoeung, Wissenschaftliche Mitarbeiterin am Department für Informatik der Universität Oldenburg, spricht am Freitag, 3. Mai, ab 18.00 Uhr im Kulturhaus Müller (Ring 24, 27777 Ganderkesee) in ihrem Vortrag „KI auf hoher See – ein Assistenzsystem für die Vorhersage von Schiffsbewegungen“ über die Bedeutung von KI in der Seefahrt. Nach ihrem Vortrag steht Chhoeung für Fragen und einen Austausch über ihre Forschungsarbeit zur Verfügung. Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums beteiligt sich die Universität Oldenburg erstmals an der Veranstaltungsreihe „Heimspiel Wissenschaft“, die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler in ihre ländlichen Heimatorte bringt. Interessierte werden gebeten, sich unter anzumelden.

    Die Veranstaltung wird organsiert vom Referat Forschung und Transfer der Universität Oldenburg und ist Teil der bundesweiten Reihe „Heimspiel Wissenschaft“. Im laufenden Jubiläumsjahr findet noch ein weiteres „Heimspiel“ unter der Leitung des Referats in Papenburg statt. In der Reihe erzählen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, worüber, wie und warum sie forschen und was das mit unser aller Leben zu tun hat. Sie beantworten Fragen und diskutieren mit ihren Gästen. Eingeladen sind alle, die das Thema spannend finden – ganz ausdrücklich auch Menschen, die mit wissenschaftlicher Forschung im Alltag normalerweise wenig oder nichts zu tun haben. Auch Fragen und Wünsche der Bevölkerung an die Forschung allgemein werden diskutiert.

    Mit „Heimspiel Wissenschaft“ wird Wissenschaft und Forschung in der Kneipe um die Ecke, im Gemeindehaus, im Vereinsheim oder auf dem Dorfplatz greifbar. „Heimspiel Wissenschaft“ ist ein Verbundprojekt der Hochschulrektorenkonferenz, der Wissenschaftskommunikationsagentur con gressa und dem #WisskommLab an der Universität Heidelberg. Es wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative „Wissenschaftsjahre“ gefördert.

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    Jens-Steffen Scherer, Tel.: 0441/798-2189, E-Mail:

  • 070/24 16. April 2024 Veranstaltungsankündigung Von ukrainischer Identität, Medien des Meeres oder dem Wiener Feuilleton
    Neu berufene Forschende der Sprach- und Kulturwissenschaften geben Einblicke – Öffentliche Vortragsreihe beginnt am 24. April

    16. April 2024   070/24    Veranstaltungsankündigung

    Von ukrainischer Identität, Medien des Meeres oder dem Wiener Feuilleton

    Neu berufene Forschende der Sprach- und Kulturwissenschaften geben Einblicke – Öffentliche Vortragsreihe beginnt am 24. April

    Oldenburg. Welche Kunst steckt in Aktien? Welche Herausforderungen birgt das Erforschen von Kinderbüchern? Und welche Rolle spielt die Musik in der Wissensgeschichte? Fragen wie diesen widmen sich die neu an die Universität Oldenburg berufenen Professorinnen und Professoren der Fakultät III – Sprach- und Kulturwissenschaften. Bis Ende des Jahres sprechen sie anlässlich des 50-jährigen Universitätsjubiläums im Rahmen einer öffentlichen Antritts-Ringvorlesung über ihre Forschungsthemen. Den Auftakt macht der Kunsthistoriker Prof. Dr. Tobias Vogt am Mittwoch, 24. April, mit seinem Vortrag „Aktien zeichnen. Vermögen der Gegenwartskunst“. Die Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung nicht nötig. Der Vortrag findet ab 18.15 Uhr im Saal der Universitätsbibliothek (Uhlhornsweg 49-55) statt – wie auch die übrigen Termine der Ringvorlesung:

    15. Mai: „Literatur zwischen ‚Kunst‘ und ‚Erziehung‘? Herausforderungen der Kinder- und Jugendliteraturforschung“, Prof. Dr. Thomas Boyken (Germanistik);

    29. Mai: „Populäre Fiktionen. Zum Wiener Feuilleton der Zwischenkriegszeit“, Prof. Dr. Urte Helduser (Germanistik);

    12. Juni: „Fiktions- vs. Artefakt-Emotionen? – Literaturdidaktische Kritik einer Dichotomie in neuroästhetischen Modellen des Literaturgenusses“, Prof. Dr. Mark-Oliver Carl (Germanistik);

    23. Oktober: „Von musikalischen Revolutionen und singenden Philosophen: Musik und Wissensgeschichte“, Prof. Dr. Anna Langenbruch (Musik);

    30. Oktober: „Medien des Meeres“, Prof. Dr. Petra Löffler (Kunst und visuelle Kultur);

    06. November: „Kunst Macht Differenz – Vom Ein- und Ausschließen und den Aufgaben für die Kunstpädagogik“, Prof. Dr. Michaela Kaiser (Kunst und visuelle Kultur);

    13. November: „Die Ukraine und Belarus: Sprachen – Einstellungen – Identitäten“, Prof. Dr. Jan-Patrick Zeller (Slawistik);

    11. Dezember: „In der Zone der nächsten Entwicklung – zur Erforschung von Phänomenen sprachlicher Adaptivität in der Schule“, Prof. Dr. Katrin Kleinschmidt-Schinke (Germanistik).

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    Prof. Dr. Tobias Vogt, E-Mail:

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  • 080/24 2. Mai 2024 Studium und Lehre / Veranstaltungsankündigung Online-Gruppenberatung zum Lehramtsstudium

    2. Mai 2024   080/24    Studium und Lehre / Veranstaltungsankündigung

    Online-Gruppenberatung zum Lehramtsstudium

    Oldenburg. Wer sich für ein Lehramtstudium interessiert, hat oft viele Fragen: Wie ist das Studium aufgebaut? Welche Fächer lassen sich kombinieren? Welche Voraussetzungen muss ich erfüllen? Wie bewerbe ich mich an der Uni Oldenburg? In einer Online-Gruppenberatung am Mittwoch, 8. Mai, beantwortet Uwe Bunjes von der Zentralen Studien- und Karriereberatung (ZSKB) diese und weitere Fragen zum Lehramtsstudium an der Universität Oldenburg. Die Veranstaltung beginnt um 16.00 Uhr und geht bis circa 17.30 Uhr. Interessierte profitieren dabei auch von den Fragen der anderen Teilnehmenden. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen und der Link zur Teilnahme finden sich unter

    Weblinks

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    Christa Funke, Zentrale Studien- und Karriereberatung, E-Mail:

  • 078/24 26. April 2024 Forschung Woher stammen museale Sammlungsobjekte wirklich? KI-gestütztes Forschungsprojekt startet  
    Universität Oldenburg leitet Vorhaben zur Provenienz- und Sammlungsforschung / Zusätzlich an fünf von insgesamt 16 vom Land Niedersachsen geförderten Projekten beteiligt
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    26. April 2024   078/24    Forschung

    Woher stammen museale Sammlungsobjekte wirklich? KI-gestütztes Forschungsprojekt startet  

    Universität Oldenburg leitet Vorhaben zur Provenienz- und Sammlungsforschung / Zusätzlich an fünf von insgesamt 16 vom Land Niedersachsen geförderten Projekten beteiligt

    Oldenburg. In deutschen Museen befinden sich hunderttausende Objekte, die etwa in der Kolonialzeit durch Kriege, Raub oder Handel nach Europa gelangt sind. Welche Geschichte diese Objekte haben – woher sie kommen, welchem Zweck sie dienten und wer sie einmal besessen hat – ist oft nur lückenhaft dokumentiert. Hier setzt ein interdisziplinäres Forschungsteam um die Historikerin Prof. Dr. Dagmar Freist von der Universität Oldenburg, die Provenienzforscherin Prof. Dr. Lynn Rother (Leuphana Universität Lüneburg) und den Informatiker Prof. Dr. Sascha Koch (Jade Hochschule Wilhelmshaven/Oldenburg/Elsfleth) an. Im Vorhaben „Provenienz- und Sammlungsforschung Digital“ (ProSaDi) trägt das Team dieses Wissen gemeinsam mit Forschenden aus den sogenannten Herkunftsländern exemplarisch für zwei unterschiedliche Arten von Sammlungsgütern zusammen. Außerdem entwickelt es digitale Techniken, um die Informationen über die Sammlungsobjekte so aufzubereiten, dass sie einfach und allgemein zugänglich sind. Das Niedersächsische Wissenschaftsministerium (MWK) und die VolkswagenStiftung fördern das Projekt für vier Jahre mit knapp 3 Millionen Euro im Programm „Wissenschaftsräume“.

    „Durch das Akademienprojekt ‚Prize Papers‘ gibt es an der Universität Oldenburg eine große Kompetenz im Umgang mit Objekten aus der Kolonialzeit und mit der Digitalisierung historischer Zeugnisse. Das nun bewilligte Projekt im Programm ‚Wissenschaftsräume‘ wird dazu beitragen, gemeinsam mit zahlreichen Partnerinstitutionen dieses Wissen noch besser nutzbar für die Gesellschaft zu machen“, sagte Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg. Dass die Universität an fünf weiteren geförderten Vorhaben beteiligt sei, unterstreiche die erfolgreiche interdisziplinäre und interinstitutionelle Zusammenarbeit, die seit jeher ein besonderes Merkmal der Universität Oldenburg sei.  

    Hintergrund des Vorhabens ProSaDi ist die aktuelle Diskussion um den Umgang mit Objekten aus ehemaligen Kolonialgebieten. „Der Wissensstand und die Museumsdokumentation zu Sammlungsgut aus kolonialen Kontexten ist – bis auf wenige Ausnahmen – sowohl in inhaltlicher wie auch technologischer Hinsicht überholt“, berichtet Freist. Die von Museen über Jahrzehnte dokumentierten Informationen seien oft nicht digitalisiert und von rassistischen und eurozentrischen Sichtweisen geprägt. „Die Provenienz- und Sammlungsforschung steht vor der Herausforderung, Informationen zu Besitz und Eigentum der Objekte zu rekonstruieren, aber auch eine Strategie zu entwickeln, wie eine Erinnerungskultur in Museen auf regionaler, nationaler und globaler Ebene aussehen kann“, ergänzt Rother. Dazu bedürfe es effizienter Forschungsansätze und Kooperationen mit den sogenannten Herkunftsgesellschaften.

    Das Projektteam will daher IT- und KI-gestützte Methoden entwickeln, die Museen und andere Einrichtungen nutzen können, um Informationen über ihre Sammlungen digital zu verarbeiten und zu visualisieren. Ziel ist es, die Daten so zu erfassen, dass sie verknüpft und aufgefunden werden können. Gemeinsam mit internationalen Partnern arbeiten die Forschenden zudem die unterschiedliche Wissensproduktion in deutschen Museen und den Herkunftsgesellschaften historisch auf.

    Das Team entwirft die neuen Methoden anhand von zwei Fallstudien. Die erste basiert auf bereits vorliegenden Daten des von der VolkswagenStiftung geförderten Verbundprojekts „Provenienzforschung in außereuropäischen Sammlungen und der Ethnologie in Niedersachsen“ (PAESE). Von 2018 bis 2022 hatten Forschende aus sechs niedersächsischen Museen und Universitäten sowie aus Kamerun, Namibia, Tansania und Papua-Neuguinea Sammlungsgut untersucht und in der ersten museumsübergreifenden öffentlich zugänglichen Datenbank erfasst.

    Die zweite Fallstudie befasst sich mit ausgewählten Sammlungen von Kaurischnecken in Niedersachsen. Die Gehäuse dieser Weichtiere wurden in Afrika, Asien und der Südsee teils schon seit der Antike als Zahlungsmittel, Schmuck oder Brautpreis verwendet. Die Europäer*innen setzten sie seit der Frühen Neuzeit für den Handel mit versklavten Menschen ein, bis sie zu begehrten Sammlungsobjekten wurden. Heute sind sie meist unerschlossen in Museen verbreitet.

    Anhand der beiden Objektgruppen entwickelt das Projektteam KI-gestützte Verfahren, die etwa Objektbiographien, Herkunft und weitere Daten erfassen und analysieren. Dies soll dazu beitragen, Eigentumswechsel zu rekonstruieren und historische Zusammenhänge zu erschließen. Außerdem ist geplant, eine KI-basierte Bildauswertung zur Erforschung der Kauri-Schneckengehäuse zu entwickeln, so dass Unterarten von Kauri-Schnecken automatisiert zugeordnet werden können. „In ProSaDi werden wir zudem Forschung und Lehre an der Schnittstelle von KI und Kulturerbe eng verzahnen und neue Konzepte dafür entwickeln“, so Koch. Das Projektteam bindet dafür Landesmuseen, Archive und das Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen ein, um praxisorientierte Fragestellungen zu verfolgen. Ziel ist es, die Ergebnisse des Wissenschaftsraums langfristig in musealen und archivischen Sammlungen zu nutzen und im Bildungsbereich zur Anwendung zu bringen.

    Zum Leitungsteam des Projekts gehört neben Freist, Rother und Koch auch Prof. Dr. Julia Wurr, Juniorprofessorin für Postkoloniale Studien an der Universität Oldenburg, als Vertreterin von Freist. Unter den weiteren Projektpartnern sind die Leibniz Universität Hannover, das Netzwerk Provenienzforschung in Niedersachsen am Landesmuseum Hannover, das Landesmuseum Natur und Mensch in Oldenburg und das Deutsche Schifffahrtsmuseum / Leibniz-Institut für Maritime Geschichte in Bremerhaven, sowie weitere Kooperationspartner in Deutschland und ein internationales wissenschaftliches Netzwerk in Afrika, Australien und den USA. Am Vorhaben sind Forschende aus den Geschichts-, Kultur-, Medien- sowie Ingenieur- und Geoinformationswissenschaften beteiligt.

    Die Universität Oldenburg ist an fünf weiteren Projekten im Programm „Wissenschaftsräume“ als Partner beteiligt: Am Vorhaben „Elektronen-Licht-Kontrolle“, das von der Universität Göttingen koordiniert wird, arbeiten Prof. Dr. Caterina Cocchi, Prof. Dr. Christoph Lienau und Prof. Dr. Christian Schneider vom Institut für Physik mit. Am Vorhaben „CoastAdapt - Wissens- und Innovationsökosystem Küsteningenieurwesen & Küstenforschung“ unter Leitung der Technischen Universität Braunschweig beteiligen sich Prof. Dr. Gudrun Massmann und Prof. Dr. Thorsten Balke vom Institut für Biologie und Umweltwissenschaften. Drei Projekte mit Oldenburger Beteiligung werden an der Universität Lüneburg koordiniert: Die Erziehungswissenschaftler Prof. Dr. Karsten Speck und Prof. Till-Sebastian Idel vom Institut Pädagogik wirken im Projekt „Future Trends in Education“ mit, der  Oldenburger Wirtschaftswissenschaftler Prof. Dr. Christian Busse am Vorhaben „Nachhaltigkeitsgovernance globaler Wertschöpfungsketten“, und der Sozialwissenschaftler Prof. Dr. Jan Sauermann ist Partner im Projekt „Verhaltensökonomik und gesellschaftliche Transformation“. Das Programm „Wissenschaftsräume“ des MWK und der VolkswagenStiftung soll niedersächsische Hochschulen zu engeren Formen der Zusammenarbeit und des Austauschs animieren, auch mit außeruniversitären Einrichtungen.

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    Kopfschmuck mit Kauri-Schnecken, aus Tansania; Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, Inv. Nr. 1906, Fotograf: Martin Henze

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    Gürtel mit Kauri-Schnecken, aus der Region Iramba/Tansania; Landesmuseum Natur und Mensch Oldenburg, Inv. Nr. 2379, Fotograf: Martin Henze

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    Schmuck aus auf eine Schnur geflochtenen Kauri-Schnecken, aus Ozeanien; Landesmuseum Natur und Mensch, Inv. Nr. 2738, Fotograf: Martin Henze

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    Kontakt

    Prof. Dr. Dagmar Freist, Tel.: 0441/798-4640, E-Mail:

  • 077/24 26. April 2024 Forschung Kohlendioxid in nützliche Chemikalien verwandeln
    Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg untersucht, wie sich Kohlendioxid mit Hilfe von Sonnenlicht weiterverarbeiten lässt
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    26. April 2024   077/24    Forschung

    Kohlendioxid in nützliche Chemikalien verwandeln

    Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg untersucht, wie sich Kohlendioxid mit Hilfe von Sonnenlicht weiterverarbeiten lässt

    Oldenburg. Die Kraft der Sonne zu nutzen, um das Treibhausgas Kohlendioxid in nützliche Chemikalien zu verwandeln – das ist das Ziel einer neuen Nachwuchsgruppe an der Universität Oldenburg. Das internationale Team um den Chemiker Dr. Lars Mohrhusen verfolgt dabei einen besonders nachhaltigen Ansatz: Die Forschenden planen, edelmetallfreie Katalysatoren zu entwickeln, die das eher reaktionsträge Treibhausgas mit Hilfe von Sonnenlicht chemisch aktivieren. Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert das Vorhaben Su2nCat-CO2 in den nächsten sechs Jahren mit rund 2,6 Millionen Euro in der Förderrichtlinie SINATRA (Nachwuchsgruppen für „Künstliche Photosynthese“ und „Nutzung alternativer Rohstoffe zur Wasserstofferzeugung“).

    „Die Arbeit der neuen Nachwuchsgruppe zielt darauf ab, günstige und langfristig stabile Materialien zu finden, um derzeit verwendete Edelmetall-Katalysatoren zu ersetzen. Die Förderzusage des BMBF würdigt die große interdisziplinäre Kompetenz der Universität Oldenburg in den Bereichen Katalyse und Nanomaterialien und unterstreicht die große Bedeutung dieser Forschung für die Gesellschaft“, sagt Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg.

    In seinem Projekt will Mohrhusen mit seiner Gruppe Katalysatormaterialien auf Basis gut verfügbarer und günstiger Inhaltsstoffe wie beispielsweise Titandioxid entwickeln. Ziel ist es, das Treibhausgas Kohlendioxid mit möglichst wenig Energieaufwand in Stoffe wie Methan, Methanol oder Formaldehyd zu verwandeln, die von der chemischen Industrie etwa zu Kunststoffen oder synthetischen Treibstoffen weiterverarbeitet werden können. „Bisher werden für die Umwandlung von Stoffen wie Kohlendioxid meist edelmetallhaltige Katalysatoren verwendet, die oft bei hohem Druck und hohen Temperaturen eingesetzt werden“, erläutert Mohrhusen. Neben dem großen Energieaufwand für die richtigen Reaktionsbedingungen hätten diese Materialien den Nachteil, oft teuer und zudem nicht besonders langlebig zu sein. So können beispielsweise Verunreinigungen das Katalysatormaterial leicht „vergiften“, so dass es mit der Zeit weniger aktiv wird.

    Im Projekt will das Team um Mohrhusen zwei unterschiedliche Modellsysteme von hybriden Katalysatormaterialien untersuchen. Zum einen sollen Kombinationen aus Titandioxid mit Halbmetall-Nanopartikeln hergestellt werden, zum anderen organische Strukturen an Oxidoberflächen. Anschließend wollen die Forschenden diese Systeme mit unterschiedlichen Verfahren mikroskopisch genau charakterisieren, was meist Ultrahochvakuumbedingungen erfordert. In beiden Fällen handelt es sich um sogenannte Photokatalysatoren, also Katalysatoren, die durch Licht katalytisch aktiv werden: Die Sonnenstrahlung erzeugt in dem Material Ladungsträger – negativ geladene Elektronen und positiv geladene, bewegliche Fehlstellen, sogenannte Löcher. Diese können anschließend chemisch mit Kohlendioxid reagieren. „Anhand dieser Modellkatalysatoren wollen wir auf atomarer Ebene im Detail verstehen, welche Materialeigenschaften zur Reaktivität, aber auch zur Stabilität der Systeme beitragen“, sagt Mohrhusen. Dies sei unter technischen Bedingungen in großen Reaktoren oft nicht ohne weiteres möglich.

    In einem dritten Teilprojekt will das Team Mikro-Testreaktoren entwickeln, um die Modellkatalysatoren unter realistischeren Bedingungen zu testen. Dabei werden die Materialien in einer speziellen Kammer mit einer Gasmischung – etwa aus Kohlendioxid, Wasserstoff und Wasser – in Kontakt gebracht und gleichzeitig mit Licht bestrahlt. Währenddessen analysieren die Forschenden die Entstehung der Reaktionsprodukte. Etwaige strukturelle Veränderungen der Katalysatormaterialien durch die Reaktion können sie auch nach Ende der Tests untersuchen.

    Mohrhusen studierte Chemie an der Universität Oldenburg, wo er 2014 seinen Bachelor- und 2016 seinen Masterabschluss erwarb. 2021 promovierte er in Oldenburg bei Prof. Dr. Katharina Al-Shamery in der Arbeitsgruppe Nanophotonik und Grenzflächenchemie. Während seiner PostDoc-Phase forschte er insgesamt etwa drei Jahre an der Harvard University (USA) und der Universität Aarhus (Dänemark).

    Als assoziierte Partner begleiten die Universität Erlangen-Nürnberg, die Universität Leiden (Niederlande), die Universität Aarhus (Dänemark), die University of Florida (USA) und die Unternehmen Evonik und Leiden Probe Microscopy Mohrhusens Vorhaben. Mit Nachwuchsgruppen fördert das BMBF fortgeschrittene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf dem Weg zur Professur oder einer anderen wissenschaftlichen Leitungsfunktion.

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    Lars Mohrhusen will in seiner BMBF-Nachwuchsgruppe neue Katalysatoren zur Umwandlung von Kohlendioxid entwickeln. Eine Anlage mit Vakuumkammern, um die nötigen Tests durchzuführen, hat der Chemiker während seiner Promotion aufgebaut. Foto: Universität Oldenburg / Marcus Windus

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    Im Projekt sollen Katalysatorproben (hier das quadratische, graue Plättchen in der Mitte der Halterung) unter Vakuumbedingungen mit verschiedenen Analysemethoden untersucht werden. Foto: Universität Oldenburg / Marcus Windus

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    Dr. Lars Mohrhusen, Tel.: 0441/798-5616, E-Mail:

  • 072/24 18. April 2024 Forschung Versteckter Hörverlust: Forschende finden überraschende Hinweise auf bislang unbekannte Ursache
    Untersuchungen an Wüstenrennmäusen rücken Prozesse im Zentralnervensystem in den Fokus

    18. April 2024   072/24    Forschung

    Versteckter Hörverlust: Forschende finden überraschende Hinweise auf bislang unbekannte Ursache

    Untersuchungen an Wüstenrennmäusen rücken Prozesse im Zentralnervensystem in den Fokus

    Oldenburg. In ruhiger Umgebung scheint das Gehör noch gut zu funktionieren, nur in Situationen mit vielen Hintergrundgeräuschen fällt es schwer, zum Beispiel Gespräche richtig zu verstehen: Dieser sogenannte versteckte Hörverlust könnte eine andere Ursache haben als bisher angenommen. Das haben Forschende der Universität Oldenburg und der Medizinischen Hochschule Hannover herausgefunden, die gemeinsam im Exzellenzcluster Hearing4all an klinischen und praktischen Problemen rund ums Hören arbeiten. Bei Untersuchungen von Wüstenrennmäusen, die Schall ganz ähnlich wahrnehmen wie Menschen, hat das Team Hinweise darauf gefunden, dass bestimmte Rezeptoren im Gehirn eine entscheidende Rolle dafür spielen könnten, wie das Gehirn verschiedene Schallquellen voneinander trennt und so das Richtungshören ermöglicht. Dass diese Rezeptoren dementsprechend auch für die Verschlechterung verantwortlich sein könnten, widerspricht der langjährigen Annahme, dass etwa durch laute Musik verursachte Schäden im Innenohr den versteckten Hörverlust verursachen.

    Das Team um Neurowissenschaftlerin Dr. Sandra Tolnai und Prof. Dr. Georg Klump, Professor für Zoophysiologie und Verhalten an der Universität Oldenburg, hat die Forschungsergebnisse jetzt in der Fachzeitschrift „The Journal of Neuroscience“ veröffentlicht. Die Forschenden hatten in verschiedenen Versuchen das Richtungshören von jungen, mittelalten und alten Mongolischen Wüstenrennmäusen untersucht. Das Richtungshören ist eine wichtige Fähigkeit, die es erleichtert, Schallquellen getrennt wahrzunehmen. Die Forschenden konnten nachweisen, dass diese Fähigkeit bereits bei mittelalten Tieren eingeschränkt war, obwohl sie ansonsten normal hören konnten. Mithilfe der Positronen-Emissions-Tomographie (PET) erstellten die Forschenden Hirnscans, anhand derer sie die Verarbeitungsprozesse in den Hörarealen des Gehirns untersuchten. Ihr Augenmerk lag dabei auf Rezeptoren von Nervenzellen, also Proteinen auf deren Oberfläche, die es ermöglichen, Informationen zwischen Nervenzellen zu übertragen. In den Untersuchungen der Forschenden zeigte sich, dass sich die mittelalten und alten Mäuse in einem Aspekt von den jüngeren Tieren unterschieden: Bestimmte hemmende Rezeptoren waren verändert.

    Bei den untersuchten Rezeptoren handelt es sich um solche für den Neurotransmitter Gamma-Aminobuttersäure. Dieser hemmende Botenstoff verstärkt Unterschiede im Antwortverhalten von Nervenzellen und hilft so, interessierende Signale von Störgeräuschen zu trennen. Die Forschenden vermuten, dass die Informationsverarbeitung aufgrund der Veränderungen der Rezeptoren nicht mehr wie in jungen Jahren ablaufen kann:  „Die zentralnervösen Prozesse im Organismus haben bei den untersuchten Wüstenrennmäusen damit vermutlich einen größeren Einfluss auf die beobachteten Einschränkungen im Richtungshören als bisher angenommen“, betont Klump.

    Die Forschenden konnten in derselben Studie zeigen, dass die Zahl der funktionsfähigen Synapsen im Innenohr bei mittelalten Tieren in der Studie nicht nennenswert zurückgegangen war. Für die bisherige Annahme, ihre Schädigung könnte die Ursache für den versteckten Hörverlust und damit verbundene Schwierigkeiten im Richtungshören sein, gab es also keine Anhaltspunkte.

    Aus dieser Erkenntnis ergeben sich völlig neue Forschungsansätze im Zusammenhang mit dem versteckten Hörverlust: Neben dem mit fortschreitendem Alter schlechter werdenden Richtungshören könnten laut Klump zum Beispiel auch Defizite in der Sprachwahrnehmung auf Veränderungen zentralnervöser Mechanismen im Gehirn zurückzuführen sein.

    Originalpublikation: Sandra Tolnai, Georg Klump et al: “Age-Related Deficits in Binaural Hearing: Contribution of Peripheral and Central Effects”, The Journal of Neuroscience (2024), doi.org/10.1523/jneurosci.0963-22.2024

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    Dr. Sandra Tolnai, Tel.: 0441/798-3782, E-Mail:

  • 071/24 16. April 2024 Universitätsmedizin Oldenburg „Ärztinnen und Ärzte fallen nicht vom Himmel“: Universitätsmedizin Oldenburg kämpft um mehr Medizinstudienplätze
    Bürgerinnen und Bürger können Aktion mit ihrer Unterschrift unterstützen
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    16. April 2024   071/24    Universitätsmedizin Oldenburg

    „Ärztinnen und Ärzte fallen nicht vom Himmel“: Universitätsmedizin Oldenburg kämpft um mehr Medizinstudienplätze

    Bürgerinnen und Bürger können Aktion mit ihrer Unterschrift unterstützen

    Oldenburg. Mit einer Unterschriftenaktion unter dem Titel „Ärztinnen und Ärzte fallen nicht vom Himmel“ ruft die Universitätsmedizin Oldenburg Bürgerinnen und Bürger im gesamten Nordwesten Deutschlands dazu auf, die Forderung nach mehr Medizinstudienplätzen an der Universität Oldenburg zu unterstützen. „Wir wollen dem drohenden Ärztemangel in unserer Region entgegenwirken und künftig mindestens 200 statt 120 Studierende pro Jahr ausbilden. Voraussetzung dafür ist aber, dass die niedersächsische Landesregierung unseren Standort endlich wie versprochen auskömmlich finanziert“, erklärt Prof. Dr. Ralph Bruder, Präsident der Universität Oldenburg.

    Bürgerinnen und Bürger können diesen Appell mit ihrer Unterschrift unterstützen. Im Klinikum Oldenburg, im Evangelischen Krankenhaus Oldenburg, in der Karl-Jaspers-Klinik und im Pius-Hospital Oldenburg sowie in mehr als 200 Praxen des Lehrpraxennetzwerks und in den Akademischen Lehrkrankenhäusern finden Patientinnen und Patienten Info-Broschüren, Karten und Sammelboxen, um ihre Unterschrift abzugeben. Auch der Niedersächsische Landfrauenverband Weser-Ems unterstützt die Aktion und ruft seine Mitglieder auf, sich an der Aktion zu beteiligen. Unter uol.de/bestemedizin haben Bürgerinnen und Bürger zudem die Möglichkeit, ihre Unterschrift digital abzugeben. Die gesammelten Unterschriften werden im Juni in Hannover an Ministerpräsident Stephan Weil übergeben – pünktlich zu der bevorstehenden Haushaltsklausurtagung.

    Hintergrund der Aktion ist der drohende Ärztinnen- und Ärztemangel besonders im Nordwesten. Laut Prognosen der Kassenärztlichen Vereinigung fehlen in rund zehn Jahren mehr als 400 Hausärztinnen und Hausärzte sowie rund 930 niedergelassene Ärztinnen und Ärzte in der Region. „Aus eigenem Erleben und langjähriger Erfahrung wissen wir, dass der Ort der Ausbildung eine wichtige Rolle spielt bei der Entscheidung, wo Ärztinnen und Ärzte ihr Berufsleben verbringen. Im Verlauf ihres Studiums lernen sie die regionale medizinische Infrastruktur kennen und gewinnen die Sicherheit, dass sie ihren Beruf in diesem Umfeld verantwortungsvoll ausüben können“, sagt die Oldenburger Fachärztin für Allgemeinmedizin Dr. Maria Bösenberg, deren Hausarztpraxis im Lambertihaus seit vielen Jahren Mitglied im Lehrpraxennetzwerk der UMO ist. Auch in ihrer Praxis können sich Patientinnen und Patienten an der Unterschriftenaktion beteiligen.

    Das Medizinstudium und die fachärztliche Ausbildung dauern insgesamt rund zwölf Jahre. „Deshalb muss die Landesregierung die Zahl der Studienplätze jetzt endlich erhöhen und die entsprechenden Mittel – sowohl für die erforderlichen Professuren als auch für die seit Jahren dringend benötigten Gebäude – unbedingt in den Haushalt des kommenden Jahres einstellen. Damit würde sie ihren 2022 im Koalitionsvertrag festgelegten Planungen endlich Taten folgen lassen“, fordert Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften.

    Konkret geht es darum, die jährlichen Landesmittel für die Universität – wie bereits 2019 mit der damaligen Landesregierung vereinbart – stufenweise von aktuell 36,3 auf 51 Millionen Euro zu erhöhen und die Kooperationskrankenhäuser für ihren Mehraufwand mit rund 10 Millionen Euro jährlich zu unterstützen. Die Zahl der ursprünglich 40 Studierenden ist auf 120 gestiegen und mit ihr die Zahl der Professuren und Mitarbeitenden der Fakultät. Die vorgesehenen 200 Studienplätze wurden bislang jedoch nicht finanziert. Zudem benötigt die UMO eigene Gebäude. Das Planungsinstitut für Hochschulentwicklung hat ein Flächendefizit von rund 20.000 Quadratmetern bei einer Ausbaustufe von 200 Medizinstudierenden pro Jahrgang festgestellt. Der erste Bauabschnitt für ein Forschungsgebäude am Pophankenweg soll zwar noch in diesem Jahr beginnen, aber die Kosten für dessen zweiten Bauabschnitt in Höhe von rund 84 Millionen Euro sind bisher nicht im Haushalt berücksichtigt. Ebenso dringend benötigt die UMO ein Lehrgebäude. Für die Baukosten in Höhe von 83 Millionen Euro fehlt bis heute eine Finanzierungszusage.

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    Jan Rowold (l.), Patient in der Praxis von Dr. Maria Bösenberg (2.v.r.), gehörte zu den ersten, die ihre Unterschrift für mehr Medizinstudienplätze in Oldenburg abgegeben haben. Prof. Dr. Hans Gerd Nothwang, Dekan der Fakultät VI Medizin und Gesundheitswissenschaften (2.v.l.), und Prof. Dr. Michael Freitag, Leiter der Abteilung Allgemeinmedizin (r.), erläuterten bei einem Pressetermin, warum die Region dringend zusätzliche Studienplätze benötigt. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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  • 069/24 16. April 2024 Studium und Lehre Ergänzend zur Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg
    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich

    16. April 2024   069/24    Studium und Lehre

    Ergänzend zur Schule an die Uni: Frühstudium an der Universität Oldenburg

    Bewerbungen für das Wintersemester ab sofort möglich

    Oldenburg. Vorlesungen besuchen, Hausarbeiten schreiben und vielleicht sogar Prüfungen ablegen – diese Gelegenheit bietet die Universität Oldenburg hochmotivierten und leistungsstarken Schüler*innen im Rahmen eines Frühstudiums. Die Universität ermöglicht es Jugendlichen, ein Studienfach auf akademischem Niveau kennenzulernen. Aber nicht nur das: Die eigenen Fähigkeiten zu erkunden, die beruflichen Vorstellungen zu schärfen, sich an der Uni zu orientieren und sich mit Gleichgesinnten auszutauschen sind weitere Aspekte, die die Jugendlichen als Frühstudierende positiv erleben. Interessierte können sich bis zum 15. Juli für das Wintersemester 2024/2025 bewerben.

    Die Jugendlichen können auf Vorschlag ihrer jeweiligen Schulleitung an einem Frühstudium teilnehmen. Zur Auswahl stehen die Fächer Biologie, Chemie, Mathematik, Physik, Anglistik, Betriebswirtschaftslehre mit juristischem Schwerpunkt, Evangelische Theologie und Religionspädagogik, Geschichte, Sozialwissenschaften, Pädagogik, Sport oder Informatik. Die Frühstudierenden besuchen über ein oder mehrere Semester reguläre Lehrveranstaltungen, in denen sie auf Wunsch auch Prüfungen ablegen können. Diese Studienleistungen können für ein späteres Studium an der Universität Oldenburg anerkannt werden. Die Freiräume, die dadurch im regulären Studium entstehen, können sie beispielsweise für den Besuch interdisziplinärer Veranstaltungen oder Auslandsaufenthalte nutzen.

    Voraussetzung für ein Frühstudium sind gute Schulnoten, eine hohe Lernmotivation oder auch die erfolgreiche Teilnahme an Wettbewerben. Die Zentrale Studien- und Karriereberatung unterstützt die Schüler*innen bei der fachlichen Orientierung. Lehrende der Universität führen die Auswahlgespräche. Dabei ist nicht nur entscheidend, ob die Jugendlichen komplexe fachliche Fragestellungen erfassen, sondern auch die Lernmotivation und die Ernsthaftigkeit der Entscheidung für ein Frühstudium sind von Bedeutung.

    Bewerben können sich Interessierte bis zum 15. Juli per E-Mail mit eingescannten Unterlagen (bitte in einer Datei) an , Betreff: Frühstudium, oder per Post an: Zentrale Studien- und Karriereberatung, Christa Funke, Carl von Ossietzky Universität Oldenburg, 26111 Oldenburg.

    Weblinks

    Kontakt

    Christa Funke, E-Mail:

  • 068/24 15. April 2024 Studium und Lehre Akademische Abschlussfeier der Human- und Gesellschaftswissenschaften
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    15. April 2024   068/24    Studium und Lehre

    Akademische Abschlussfeier der Human- und Gesellschaftswissenschaften

    Oldenburg. In einer Feierstunde am Freitag, 12. April, hat die Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften der Universität Oldenburg 46 Absolventinnen und Absolventen verabschiedet. Insgesamt erlangten 219 Studierende im vergangenen Jahr ihren Bachelor- und Masterabschluss. Außerdem verlieh die Fakultät neun Promotionen. Dekanin Prof. Dr. Dagmar Freist sprach ein Grußwort und überreichte die Urkunden.

    Im Rahmen der Feier ehrte die Fakultät Lena Kowaljow (Master Ökumene und Religionen), Annika Eileen de Freitas (Master Geschichte), Simon Geest (Master Philosophie) und Lars Hubertus Lohmann (Master Sport und Lebensstil) für ihre herausragenden Abschlüsse.

    Weblinks

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    In der Aula der Universität fand am Freitag die akademische Abschlussfeier der Fakultät IV Human- und Gesellschaftswissenschaften statt. Dekanin Prof. Dr. Dagmar Freist (rechts) und Studiendekan Prof. Dr. Mark Siebel (links) übergaben die Urkunden und Ehrungen. Foto: Universität Oldenburg / Markus Hibbeler

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    Beate Clausing, Tel.: 0441/798-2954, E-Mail:

  • 067/24 15. April 2024 Forschung Wie ein genetisches Element aus dem menschlichen Darm zum Biomarker werden könnte
    Ein rätselhaftes Plasmid, das im menschlichen Verdauungstrakt extrem häufig ist, könnte sich nutzen lassen, um etwa fäkale Verunreinigungen aufzuspüren

    15. April 2024   067/24    Forschung

    Wie ein genetisches Element aus dem menschlichen Darm zum Biomarker werden könnte

    Ein rätselhaftes Plasmid, das im menschlichen Verdauungstrakt extrem häufig ist, könnte sich nutzen lassen, um etwa fäkale Verunreinigungen aufzuspüren

    Oldenburg. Ein weitgehend unerforschter Teil der menschlichen Darmflora ist Thema einer neuen Studie. Plasmide sind kleine genetische Elemente, die außerhalb von Chromosomen vorkommen, häufig in Bakterienzellen anzutreffen sind und einen Einfluss auf die Lebensweise der Mikroben haben können. Die Diversität von Plasmiden in der natürlichen Umwelt ist bislang jedoch kaum verstanden. Ein internationales Team um Prof. Dr. A. Murat Eren vom Helmholtz-Institut für Funktionelle Marine Biodiversität an der Universität Oldenburg (HIFMB) hat kürzlich in der Zeitschrift Cell berichtet, dass ein bestimmtes Plasmid eins der häufigsten genetischen Elemente im menschlichen Darm ist. Es könnte als Biomarker dienen – beispielsweise, um Gesundheitsrisiken wie fäkale Verunreinigungen von Gewässern zu identifizieren oder Entzündungen des Dickdarms zu beobachten. Das Team fand heraus, dass das Plasmid im Darm von mehr als 90 Prozent aller Menschen in Industrienationen vorkommt.

    Bei Plasmiden handelt es sich um Abschnitte der Erbsubstanz DNA, die außerhalb von Chromosomen vorliegen und in Zellen aller Lebewesen auftreten. „Plasmide sind meist kleine, zusätzliche Genome“, erläutert Eren. Sie können zwischen verschiedenen Bakterienzellen und sogar zwischen unterschiedlichen Arten von Bakterien ausgetauscht werden. Um sich zu vermehren, sind Plasmide auf ihre Wirtszellen angewiesen, die davon manchmal profitieren. „Einige Plasmide enthalten Gene, die ihren bakteriellen Wirten helfen, eine Antibiotikabehandlung zu überleben – sie tragen also zur Verbreitung von Antibiotikaresistenzen bei, einem der drängendsten medizinischen Probleme weltweit“, sagt Eren. Andere Plasmide hingegen verfügen nach bisherigen Erkenntnissen nicht über Gene, die eine nützliche Funktion für ihren Wirt haben. „Diese sogenannten ‚kryptischen Plasmide‘ werden oft als genetische Parasiten bezeichnet. Sie bleiben ein Rätsel für die mikrobielle Ökologie, da sie aus evolutionärer Sicht im Grunde gar nicht existieren sollten“, sagt der Informatiker, der an der Universität Oldenburg Professor für Ecosystem Data Science ist.

    Plasmide zu identifizieren war bislang schwierig. Zwar ist es seit einiger Zeit möglich, genetisches Material direkt aus Umweltproben zu extrahieren und so beispielsweise die Mikrobengemeinschaft im menschlichen Darm in ihrer Gesamtheit zu analysieren, ohne dafür Mikroorganismen kultivieren zu müssen. Allerdings erwies es sich als Herausforderung, Plasmide in diesem genetischen Gemisch, dem sogenannten Metagenom, zuverlässig zu erkennen. Um das Problem zu lösen, entwickelte ein Team um Eren einen neuen Ansatz, der auf maschinellem Lernen basiert. Wie das Team kürzlich in der Zeitschrift Nature Microbiology berichtete, identifizierten sie auf diese Weise 68.000 Plasmide in der menschlichen Darmflora. Zudem stellten sie fest, dass ein bestimmtes kryptisches Plasmid mit der Bezeichnung pBI143 in ihrem Datensatz besonders häufig auftrat.

    In der in der Zeitschrift Cell veröffentlichten Studie schaute sich das Team dieses Plasmid genauer an. Zu ihrer Überraschung besteht es nur aus zwei Genen: Eins dient der eigenen Vermehrung, das andere hat den Zweck, den Transfer in andere Bakterienzellen zu ermöglichen. Ein weiterer Nutzen ist nicht erkennbar. Um die Ökologie von pBI143 besser zu verstehen, untersuchte das Team insgesamt 100.000 Metagenome, davon stammten 60.000 aus dem menschlichen Darm und 40.000 aus verschiedenen natürlichen Umgebungen. „Wir haben festgestellt, dass pBI143 eine Reihe sehr interessanter Merkmale aufweist“, berichtet Eren. So tragen mehr als 90 Prozent der Menschen in Industrieländern das Plasmid in sich. Zudem gehört es zu den häufigsten genetischen Elementen im menschlichen Darm. „Im Durchschnitt kam es mehr als zehnmal so oft vor wie ein Virengenom, das bislang als häufigstes genetisches Element außerhalb der Chromosomen im menschlichen Darm galt“, so der Forscher.

    Weitere Analysen ergaben, dass das Plasmid praktisch nur im menschlichen Darm vorkommt. In Datensätzen, die aus anderen Umgebungen stammten, wie dem Meer, Böden, Pflanzen, den Verdauungsorganen von Tieren oder deren Ausscheidungen, war es dagegen nicht nachzuweisen. Lediglich in Proben von Orten, die vom Menschen beeinflusst sind – etwa Abwasser, Oberflächen in Krankenhäusern oder Laborratten – konnten die Forschenden die charakteristische Gensequenz ebenfalls detektieren. 

    Diese Eigenschaften brachten das Team auf die Idee, dass pBI143 als Biomarker dienen könnte, etwa als Anzeiger für eine Verunreinigung durch Fäkalien. „Tatsächlich konnten wir zeigen, dass das Plasmid ein empfindlicherer Marker für Verunreinigungen des Trinkwassers ist als derzeit verwendete Standardverfahren“, sagt Eren. Diese setzen auf Vervielfältigung bestimmter Gensequenzen von menschlichen Darmbakterien. Eine weitere Anwendungsmöglichkeit sieht das Team im Zusammenhang mit entzündlichen Darmerkrankungen, einem medizinischen Problem, von dem alleine in Europa drei Millionen Menschen betroffen sind. Die Forschenden konnten nachweisen, dass bei Personen, die unter chronischen Darmentzündungen leiden, im Metagenom fast viermal so viele Kopien des Plasmids vorhanden sind wie bei Gesunden. Das deute darauf hin, dass man diesen Wert nutzen könnte, um den Verlauf oder die Schwere der Krankheit nicht-invasiv zu überwachen.

    Am HIFMB entwickeln Eren und sein Team neue Werkzeuge an der Schnittstelle von Informatik und Mikrobiologie, um natürlich vorkommende Plasmide und andere mobile genetische Elemente auch in den im Ozean lebenden Bakterien zu erkennen und zu charakterisieren. Ihr Ziel ist es, Ökologie und Evolution der Mikroben besser zu verstehen und herauszufinden, wie es ihnen gelingt, sich an ständig wechselnde Umweltbedingungen anzupassen. Auf dieser Basis wollen die Forschenden neue biotechnologische Anwendungen entwickeln und zur Lösung aktueller Probleme beitragen.

    Originalveröffentlichungen: Emily Fogarty et al: “A cryptic plasmid is among the most numerous genetic elements in the human gut”, Cell 187, Issue 5, Pages 1206-1222.e16 (2024). doi.org/10.1016/j.cell.2024.01.039

    Michael Yu, Emily Fogarty & A. Murat Eren: “Diverse plasmid systems and their ecology across human gut metagenomes revealed by PlasX and MobMess”, Nature Microbiology 9, 830–847 (2024). doi.org/10.1038/s41564-024-01610-3

    Weblinks

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    Prof. Dr. A. Murat Eren, E-Mail:

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(Stand: 21.02.2024)  | 
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